WALK
1999, 16mm, 3.5min
WALK bezieht sich aufs Spazierengehen, Landschaftliche Idylle genießen, mit der Seele baumeln. WALK wurde in einer Fremdenverkehrsgemeinde in Oberösterreich gedreht. Einem Ort an dem man auf Spaziergängen Entspannung und Inspiration zu finden hofft. Doch heute fährt der Zug mitten durch den Ort und der Bummel an der Uferpromenade wird durch lautes Bagger und Traktorengeräusch untermalt. Doch eisern hält der Ort sein Versprechen von ruhiger Idylle aufrecht und selbst im Hotelzimer strahlt die Idylle des 70er - Jahre - Familienfotos von der Wand. Anlaß genug, um einen Film zu machen, der die Konstruktionen der Sehnsucht dekonstruiert. WALK setzt die Serie der Arbeiten, die sich mit bestimmten örtlichen Gegeben- heiten auseinandersetzten fort. Anders als bei "Schwenk" oder "Halle II", die Porträts von begrenzten landschaftlichen oder architektonischen Orten sind, bringt WALK den dynamischen Aspekt der Bewegung in der Landschaft ins Spiel. Die vertraute Bewegung des Gehens entsteht in WALK durch synthetische Mittel. Der als Einheit erlebte Raum wird durch die Vermischung verschiedener Geschwin- digkeiten dekonstruiert. Zeitlupenaufnahmen - traumartige Sequenzen - werden mit - gehetzten - Einzelbildaufnahmen kombiniert, ein Standbild von Wanderern fährt kontinuierlich auf den Betrachter zu und schließlich ins Off. Dadurch wird das im ersten Moment so vertraute Bild herbstlichen Spazierengehens auf ver- schiedenen Wahrnehmungseben zerschlagen, die Idylle problematisiert, der scheinbar vertraute, sichere Ort unsicher gemacht.